Marc Lubetzki
Das Interview ist nicht mehr freigeschaltet.
Das Interview war am 10.06.2024 ab 16:00 Uhr für 24 Stunden frei verfügbar.
Erforscht und dokumentiert als Filmemacher die natürlichen Lebensräume der Wildpferde, Autor und Speaker
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https://marc-lubetzki.de/
Kameramann
Als Wildlife-Kameramann verbringe über sechs Monate im Jahr zwischen Wildpferden. Dabei lege ich besonderen Wert darauf, dass meine Aufnahmen auf natürliche Art und Weise entstehen. Deshalb filme und fotografieren ich auch nicht rund um die Uhr, sondern dokumentiere gezielt Sequenzen, die ich inhaltlich zu einer Geschichte zusammenfügen kann. Aufnahmen mache ich hauptsächlich für meine eigenen Projekte, freue mich aber auch, wenn ich als Kameramann für große Produktionen (z. B. ARD – Abenteuer Erde) gebucht werde.
Speaker
Zwischen Wildpferden bin ich schweigsam. Unter Menschen spreche ich dagegen gerne. Natürlich am Liebsten über Pferde. Außerdem kann man meinen Worten als Presenter vor der Kamera, als Erzählstimme in Filmen und im Podcast oder bei Vorträgen lauschen. Beim Sprechen geht es mir um Authentizität. Ich möchte nicht nur nüchterne Fakten übermitteln, sondern auch das besondere Gefühl der jeweiligen Situation transportieren.
Autor
Nicht alles, was ich zwischen den Wildpferden erlebe, kann ich in Film oder Foto festhalten. Manchmal ist es notwendig, eine Szene mit Beschreibungen zu ergänzen. Damit auch das geschriebene Wort so genau wie möglich die Realität widerspiegelt, mache ich mir jeden Tag Notizen. Wie in einem Tagebuch halte ich so meine Erlebnisse und Eindrücke fest, um sie später in meinen Büchern und Fachartikel zu verwenden.
Der Grund meiner Arbeit — die Liebe zu meinen Pferden
Kehre ich nach einem längeren Aufenthalt zwischen wild lebenden Pferden zurück, merke ich besonders deutlich, wie unnatürlich das Umfeld unserer Hauspferde geworden ist, wie oft ihr Verhalten missverstanden wird und wie laut und grob unsere Sprache mit ihnen ist.
Und trotzdem geben unsere Pferde uns nicht auf. Sie versuchen sich uns – oft fast schon verzweifelt – mitzuteilen, uns zu zeigen was falsch läuft, was sie von uns möchten und was sie aufgrund ihrer Jahrtausende alten Anpassung immer noch brauchen, um gesund und zufrieden an unserer Seite durchs Leben zu gehen.
Wir könnten nun das Verhalten unserer Hauspferde beobachten und weiter rätseln. Immer andere Methoden ausprobieren. Mit anderen Pferdemenschen stundenlang diskutieren. So wie ich es auch viele Jahre gemacht habe, bis ich “einfach” die Wildpferde gefragt habe.
Sie zeigten mir einen simplen Weg zurück zu meinen Pferden. Weg von der Theorie hin zu praktikabler Praxis im Sinne der Pferde unter dem Motto: Zurück zur Natur.
Meinen Pferde hat es gefallen und viel Lebensqualität gebracht. Meiner Frau und mir eine Menge “Stoff”, den wir verinnerlichen und nach unseren Möglichkeiten umzusetzen lernen mussten. Es war und ist ein Prozess mit vielen kleinen Schritten, indem wir mit und für unsere Pferde gewachsen sind, gelernt haben uns nicht immer so wichtig zu nehmen, das manchmal weniger mehr ist und das es letztendlich einfach ist, ein kleines Paradies für Pferd und Mensch entstehen zu lassen, wenn man den Mut zu unkonventionellen Ansätzen hat.
Diesen Prozess der Wandlung kann jeder Pferdebesitzer nach seinen Möglichkeiten vollziehen. Egal ob im Umgang, Haltung oder auf beiden Feldern. Bei diesem Prozess möchte ich Menschen und Pferde unterstützen und ihnen das Grundwissen und die für sie passenden Anregungen geben, wie sie die Haltung und Umgang natürlicher gestalten können.